Manchmal führt der Weg zu großen Erfolgen über unerwartete Umwege – so auch meine Reise zur Weltmeisterschaft in Saalbach 2025. Als ich zur WM anreiste, hatte ich keine großen Erwartungen an mich selbst. Die Saison bis dahin war alles andere als einfach, und ich hatte mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Doch wie so oft im Leben, kommt es nicht darauf an, was man erwartet, sondern wie man mit den Herausforderungen umgeht.
Der Team-Kombi-Bewerb stand an und ich war zusammen mit meiner Teamkollegin Stephanie Venier am Start. Schnell hatten wir uns auf den Teamnamen „Immer Lustig“ geeinigt. Wir verstanden uns von Anfang an und auch der Humor zwischen uns passte perfekt. Es war schon beeindruckend zu sehen, wie schnell wir als Team zusammenwuchsen.
Der Tag begann für mich zunächst noch recht gelassen, da wir Slalomfahrer erst zum zweiten Durchgang antreten mussten. Meine Teamkolleginnen und ich trafen uns in der Hotellobby zum gemeinsamen Anfeuern – ein Moment, in dem die Stimmung noch locker war. Doch je näher das Rennen rückte, desto mehr stieg die Anspannung. Als Stephi am Start stand, wurde meine Nervosität immer größer. Ihre Leistung war großartig, und Platz 7 im Zwischenrang war wirklich vielversprechend.
Dann ging es für mich los, und ich begann, mich für meinen Durchgang einzufahren. Ich merkte schnell, dass es ein ganz anderes Gefühl ist, wenn man nicht nur für sich selbst fährt, sondern auch für ein Team. Nach der Besichtigung rief mich Stephi an und sagte mit einem Lächeln: „All in, Kathi – aber mit Köpfchen.“ Und so stand ich am Start – schwerst nervös, denn ich wusste, ich fahre nicht nur für mich.
Als ich schließlich im Ziel ankam, stand der zweite Rang auf der Anzeige. Zunächst war ich ein bisschen geknickt, weil ich so auf keinen Fall abschwingen wollte. Doch dann fielen nach und nach die Läuferinnen hinter uns zurück, und plötzlich stieg die Hoffnung, dass wir tatsächlich auf dem Podium landen könnten. Wir standen auf dem dritten Rang – und nur noch eine Läuferin stand oben, die uns unsere Medaille noch nehmen konnte. Ihr Lauf fühlte sich an wie eine Ewigkeit, und wir starrten gebannt auf den Bildschirm und ihre Zeit. Mein Puls raste. Und dann – es war einfach unglaublich – wir sahen, dass wir die Medaille geholt hatten. Bronze! Ein Erfolg, den ich mir nie hätte erträumen können.
Die Siegerehrung im Ziel war ein wahrer Höhepunkt – auch wenn meine Sektperformance vielleicht noch etwas ausbaufähig ist. 😅 Aber der wahre Moment kam dann am Abend, bei der großen Siegerehrung. Inmitten des Fahnenmeeres den Moment zu erleben und meine Medaille umgehängt zu bekommen – das Gefühl war unbeschreiblich. Und dann, als ich in die Augen meiner Familie sah und diesen unvergesslichen Moment mit ihnen teilen konnte, war der Tag einfach perfekt.
Eine WM-Medaille in Österreich – was gibt es Schöneres?
Obwohl der Tag nun schon etwas her ist, wird mir die Erinnerung an diesen unglaublichen Moment ewig bleiben. Ein Tag, den ich nie vergessen werde.